Die Pushback-Fahrzeuge

Sieht man von der Schubumkehr ab, ist es den meisten Verkehrsflugzeugen in der Regel nicht möglich, aus eigener Kraft rückwärts zu rollen. Damit diese dennoch wenden oder in bestimmte Start- oder Parkpositionen gebracht werden können, sind so genannte Pushback-Fahrzeuge notwendig.


Pushback-Fahrzeuge prägen das Bild jedes größeren Verkehrsflughafens und dürfen demnach auch bei unserem nicht fehlen. Auf deren Produktion und Einbindung in die Anlage liegt seit einigen Tagen einer unserer Schwerpunkte. Dem jetzigen Stand ist allerdings eine lange Entwicklungsphase vorangegangen, denn die dahinter steckende Technik ist äußerst aufwändig.

In den Raum unter der Anlage (siehe „Der Cargo-Bereich (Teil 2)“) werden später die Linearantriebe eingebaut, welche dann die Pushback-Fahrzeuge bewegen (Bild 1). Jeder eigens für diesen Zweck produzierte Antrieb setzt sich aus über 30 Einzelteilen zusammen, wobei die Schrauben hier nicht mitzählen. Da es auf dem Markt nichts Vergleichbares gibt, mussten wir viele der Einzelteile in unseren Werkstätten extra für diesen Zweck selbst anfertigen. Dieser auf den ersten Blick unscheinbare Plastikblock stellt den Kontakt zwischen dem Transportschlitten her (Bild 2). Im Transportschlitten wird eine Steckleiste eingearbeitet, die gleich zwei Funktionen besitzt: zum einen bewegt sie das Pushback-Fahrzeug über die Fläche. Da das Fahrzeug lediglich aufgesteckt wird, kann es bei Wartungsarbeiten schnell ausgewechselt werden. Zum anderen werden die Fahrzeuge hierüber mit Strom versorgt, da sie bei Finalisierung über eine authentische Beleuchtung verfügen.

Darüber hinaus erfordert auch die im Fahrzeug integrierte Sensorik Energie. Mit dieser wird der Magnet, der die Achse des Flugzeugfahrwerks lenkt, vom System registriert (Bild 3). Sobald das Flugzeug aufgebockt ist, findet die Übergabe an das Pushback-Fahrzeug und somit den Transportschlitten statt (Bild 4).

Die Technik funktioniert mittlerweile schon recht zuverlässig, wobei regelmäßige Testläufe im Flughafenabschnitt noch ausstehen. Derweil haben wir schon mit der Serienproduktion der Pushback-Fahrzeuge begonnen (Bild 5), wobei wir auf ein unvorhergesehenes Problem gestoßen sind: Da die Fahrzeuge auf einem Schlitten bewegt werden, drehen sich die vier Räder nicht optimal mit (Bild 6). Holger sitzt mittlerweile fieberhaft an einer Lösung und wir sind sicher, hier schon bald die Lösung präsentieren zu können. Bei Fertigstellung werden übrigens insgesamt 14 Pushbacks im Flughafenabschnitt eingebunden.

Natürlich wird auch an anderer Stelle die Arbeit fleißig fortgesetzt. So werden in diesen Wochen die Zugtrassen in weite Teile des Flughafens eingebaut (Bild 7), sowie etliche Weichen hinzugefügt (Bild 8). Hierbei fiel uns erneut auf, dass Planung und Realität gerne voneinander abweichen können. Einige Weichenpunkte kollidierten mit den Stahlprofilen unter der Anlage, die später einmal die Linearantriebe der Pushback-Fahrzeuge tragen sollen. Konsequenterweise verschaffte sich Claas den nötigen Platz, indem er die zähen Stahlkonstruktionen einfach zersägte. Auf dem letzten Bild sieht man das Ergebnis (Bild 9).

4 Gedanken zu „Die Pushback-Fahrzeuge

  1. Sebssebi

    Funktionieren bei eich die Bilder 1, 8 und 9 nicht?

    • Sebastian

      @Sebssebi, Hallo,
      bei mir gibt es keine Probleme mit den Bildern !

      Gruß Sebastian

  2. korintus

    Eine Idee für die Pushbacks.
    Drückt doch die Räder der Pushbackfahrzeuge mit leichten Federn (Blatt- oder Spiralfeder) auf den Boden. So leicht, dass sie das Fahrzeug nicht ausheben, aber fest genug, damit sie anliegen, auch bei unebenem Boden

  3. König Maik

    Bisher waren nur Zweiachsige puschback fahrzeuge zu sehen ! Der A 380 benötigt aber einen Dreiachser puschbecker ! Schon in Planung !

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